BDAT entwickelt mit seinen Bühnen neues Förderprogramm
Zwischen Kuh und Kunst? Zwei
Drittel der 2.500 Bühnen im Bund Deutscher Amateurtheater e. V. (BDAT)
arbeiten in ländlichen Räumen. Überfällig ist, dass sie mit ihrem
Potential und für ihre Anliegen mehr Aufmerksamkeit erhalten. Mit dem
Projekt „Land in Sicht!“ entwickelte der BDAT im Sommer 2019 kurzfristig
ein Programm, das Amateurtheater in Gemeinden bis maximal 20.000
Einwohner*innen in ihrer ehrenamtlichen Arbeit unterstützen soll. In
Zusammenarbeit mit interessierten Mitgliedsbühnen arbeitet der BDAT
derzeit an einem bedarfsorientierten Förderprogramm für Amateurtheater
im ländlichen Raum.
Die
neue Initiative startete mit der Amateurtheater-Werkstatt „Land in
Sicht!“. Vom 25. bis 27. Oktober 2019 trafen sich in Lutherstadt
Wittenberg (Sachsen-Anhalt) rund 30 Theaterengagierte aus Sachsen,
Rheinland-Pfalz, Bayern, Niedersachsen, Baden-Württemberg,
Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen. Ziel der Veranstaltung war
es, die Teilnehmenden in einen Austausch mit Aktiven anderer
Amateurtheater „vom Land“ zu bringen. Im Zentrum stand u. a. die Frage,
was benötigt wird, um verborgene Potentiale der eigenen Bühne zu
aktivieren und sichtbar zu machen.
Zentrale Themen der Bühnen waren
die Gewinnung neuer Mitspieler*innen und die Nachwuchsfrage in den
Bereichen Vorstandschaft oder Regie. Auch Publikums-Akquise,
Vernetzungsmöglichkeiten innerhalb der Regionen oder die Verbesserung
der Öffentlichkeitsarbeit, z. B. durch Digitalisierung bestimmter
Abläufe, benannten die Teilnehmenden als Herausforderungen. Eine
Struktur- und Prozessbegleitung von Bühnen, u.a. in den Bereichen
Verwaltung, Fördermittelakquise und unbürokratischer Mikroförderung
wurde angeregt. Fehlende Theaterräume, die Finanzierung von
Instandhaltungs- oder Modernisierungsmaßnahmen (u.a. von Dächern)
bildeten einen weiteren Themenblock, der vor allem die Freilichtbühnen
umtreibt.
Aus den gewonnenen Erkenntnissen entwickelten
die Teilnehmenden für ihre Bühnen erste Handlungspläne. Mit Hilfe dieser
Erkenntnisse, u. a. der präzisen Benennungen von Meilensteinen,
konkretisierten sich klare Handlungsempfehlungen an ein bundesweites
Förderprogramm. Der BDAT nutzt diese Zwischenergebnisse, um für eine
Fortführung des Programmes im Jahr 2020 in Zusammenarbeit mit dem Centre
of Competence for Theatre (CCT) der Universität Leipzig ein Konzept für
ein bundesweites Förderprogramm zu entwickeln.
Gefördert
wird „Land in Sicht! Werkstatt für Amateurtheater in ländlichen Räumen“
durch die Bundesbeauftragte für Kultur und Medien über das
Förderprogramm „Kultur in ländlichen Räumen aus den Mitteln des
Bundesprogramms BULE. Das Centre of Competence for Theatre (CCT) der
Universität Leipzig begleitet das Projekt wissenschaftlich.
Bei Fragen wenden Sie sich an den Projektkoordinator Dominik Eichhorn:
Fon 030 2639859-13 oder per Mail eichhorn@bdat.info.